Neues Druckluft-Heizkraftwerk

In gleich zwei Druckluft-Heizkraftwerke (DHKW) investiert FEURER und verfolgt so mit großen Schritten das eigene Klimaziel. Seit dem Sommer 2020 läuft die neue Anlage problemlos und spart Energie und CO2. Dampf, Druckluft und Kühlwasser sind die Zutaten der EPP Verarbeitung am Standort Brackenheim. Dank dem neuen DHKW reduziert sich der Energieaufwand für Strom um ganze 2,4 Mio kWh pro Jahr. Gleichzeitig bedeutet dies eine jährliche Einsparung von 1.075 Tonnen CO2 bei der EPP Verarbeitung. Denn im Unterschied zu einem Blockheizkraftwerk entsteht beim DHKW die Druckluft nicht durch Strom sondern als Nebenprodukt der Wärmeerzeugung. Dipl.-Ing. Kai Wacker, Bereichsleiter für Prozessoptimierung und verantwortlich für das Projekt, freut sich über die E&M Auszeichnung „BHKW des Monats“ im Januar 2021.

Herr Wacker, was war Auslöser für die Entwicklung bzw. Umsetzung des Projektes?

Zur Erreichung der eigenen Klimaziele und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wurde nach einer Lösung zur Bereitstellung unserer Prozessenergien gesucht. Die Technologie eines Druckluft-Heizkraftwerks stellt in den Produktionsbereichen mit hohem Druckluft- und gleichzeitigem Wärmebedarf eine sehr wirtschaftliche Form der Energiebereitstellung dar, die auch mit einer sehr hohen CO2 Einsparung verbunden ist.

Auf welche Hindernisse sind sie gestoßen, die überwunden werden mussten?

Aufgrund der „neuen“ Technologie konnte die Umsetzung nicht analog zu anderen Projekten erfolgen. Durch das Fehlen von Referenzen im Markt, wurde durch uns ein sehr hohes Risiko im Bereich der Technologieauswahl eingegangen. Eine weitere Herausforderung war die Einbindung in das Bestandssystem im laufenden Betrieb.

Was ist die wichtigste Energieeffizienzmaßnahme Ihres Projektes?

Die Bereitstellung der Prozesswärme. Sie führt in Form von Dampf, Heißwasser und auf niedrigem Temperaturniveau zur Speisewasservorbereitung zu einem thermischen Wirkungsgrad von rund 99 % − bezogen auf das eingesetzte Erdgas. Davor betrug der Wirkungsgrad lediglich 88 %. Somit wird neben Strom auch Erdgas eingespart. Die Anlagen bieten außerdem die Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt und bei ausgebauter Versorgung auch anteilig Wasserstoff einzusetzen.

Welche weiteren Energieeffizienzmaßnahmen wurden im Rahmen des Projektes umgesetzt?

Im Rahmen des Projektes wurde ein zentraler Schichtpufferspeicher installiert, in dem neben den Wärmeströmen der DHKWs auch die Wärmerückgewinnung elektrischer Kompressoren einspeisen kann. Weiterhin wurden Teile der Gebäudeheizung von Dampf auf Heißwasserbetrieb umgestellt.